
Goldhauben
St. Wolfganger Tracht & Tradition
Mit dem Beginn des 19. Jahrhunderts,
also vor ungefähr 200 Jahren,
begannen die Bürgersfrauen von St.
Wolfgang an hohen Feiertagen und
festlichen Anlässen, eine besondere
Tracht zu tragen. Die „Goldhaube“
war das Prunkstück dieser
Feiertagskleidung und gleichzeitig ein
unverwechselbares Standeszeichen
jener wenige Damen, deren Familien
eines der 32 Bürgerhäuser ihr Eigen
nennen konnten.
In der Familie und strenger noch, ans Haus gebunden, wurde die Goldhaube von Generation an Generation weitergegeben und mit Stolz getragen. Als jedoch die Zünfte und Bürgergerechtigkeiten mit der Zeit ihre Alleinstellung verloren, lockerten auch die Bürgerinnen ihre strengen Regeln und erkannten schon früh, dass Tradition „nicht durch die Anbetung der Asche, sondern mit der Weitergabe des Feuers“ bestehen bleibt.

Für würdig befundene Damen wurden eingeladen, die Gemeinschaft der Trägerinnen zu bereichern und die Herausforderung, ihre eigene Goldhaube anzufertigen, anzunehmen. Nach dem Ersten Weltkrieg schlossen sich die Goldhauben-Trägerinnen von St. Wolfgang auch formell zu einer Gruppe zusammen. Sie besteht in ihren Grundzügen bis heute und wirkt mit dem Leitspruch „Miteinander – Füreinander“. Die Goldhaubengruppe erweiterte ihre Tätigkeitsfelder von der Umrahmung wichtiger Festlichkeiten hin zu einer karitativen Vereinigung. Durch verschiedene Aktivitäten, wie beispielsweise die Erzeugung und den Verkauf von „Wetterkerzen“, ist man in der Lage, schnell und unbürokratisch in Not geratenen Gemeindebürgern zu helfen. Auch die Restaurierung von Kleindenkmälern gehört zum Betätigungsfeld der Goldhaubengruppe.
