
Wo der Geschmack zu Hause ist
Ein Tag mit TV-Star Silvia Schneider

Am besten schmeckt Silvia Schneider die legendäre Speckmarmelade, eine rare Köstlichkeit, die Elizabeth Eichenauer aus ihrer englischen Heimat mitgebracht hat. Bacon-Jam heißt sie in Großbritannien. Speckmarmelade – das klingt höchst interessant und rätselhaft. Welche Zutaten sich darin wohl verbergen? Der unvergleichliche Geschmack dieser Speckmarmelade lässt Silvia Schneider nicht mehr los. Das wäre doch etwas für meine Kochshow, überlegt sie, während sie weiter durch St. Wolfgang bummelt.
Die Besitzerin der „Marmeladenkuchl“ hat ihr geraten, unbedingt noch das „Rock ’n’ Roll“ aufzusuchen, das Elizabeth Eichenauers Mann betreibt. Auch dort erwarten sie lukullische Genüsse. Durch einen Anruf seiner Frau ist Ronald Eichenauer von Silvia Schneiders Besuch informiert. So kommt es, dass er die TV-Moderatorin persönlich durch sein gastronomisches Reich führen kann. Er zeigt ihr seine „Street Kitchen“, in der Soul Food zubereitet wird. Natürlich ist auch hier alles selbstgemacht. Seitlich vom Haus liegt ein kleiner Garten, wo duftende Kräuter und Chilis in unterschiedlichen Schärfegraden wachsen. Die Köche verarbeiten sie stets frisch, damit sich die Aromastoffe in den Gerichten vollständig entfalten können. Und die Gäste freut’s, wenn sie bei der Ernte jener Zutaten zusehen dürfen, die sie in Kürze verspeisen sollen. Das „Rock ’n’ Roll“ bietet nicht nur Hochgenüsse aus Fernost, einen Querschnitt durch die chinesische, thailändische und vietnamesische Küche sozusagen. Ronald Eichenauer setzt viele herzhafte Gerichte auf die Speisekarte, die weltläufig und bodenständig zugleich sind – etwa De-Luxe-Kebap-Rib mit Rib-Eye-Steakstreifen oder knusprigen Garnelen. Das zarte Rindfleisch liefert ein Metzger aus der Gegend. Aus London bekannt sind Loaded Fries. Auch für diese internationale Spezialität setzt man im „Rock ’n’ Roll“ auf heimische Zutaten, denn der Bezug zum Salzkammergut ist Ronald Eichenauer sehr wichtig. Besonders stolz ist er auf den originellen BratwürstelBurger, eine delikate Weiterentwicklung der Bosna.
Die Bratwürstelschnecke der Fleischerei Zauner in Bad Goisern wird mit hausgemachtem Ketchup aus der „Marmeladenkuchl“ und speziellen Gewürzen vom St. Wolfganger „Kräuterhaus“ serviert – einfach köstlich. Nach ihrem Wochenendtrip an den Wolfgangsee nimmt Silvia Schneider Kontakt mit Elizabeth Eichenauer auf. Mit einem Kamerateam will sie die „Marmeladenkuchl“ besuchen und unbedingt die Herstellung der ausgefallenen Speckmarmelade filmen. Elizabeth Eichenauer zögert erst, denn es ist ein Familienrezept, das sie nicht verraten möchte. Auch sorgt sie sich um ihre Schauküche, wo unzählige Gläser zu Bruch gehen könnten, sollte es beim Drehen zu einem Unfall kommen! Es wäre jammerschade um alle Mühe, Liebe und Sorgfalt, die sie in ihre Produkte steckt. Doch Silvia Schneider kann sie überzeugen mit der Idee, die „Marmeladenkuchl“ einem breiten Publikum im Fernsehen bei ihrer Kochshow vorzustellen, und besucht sie am Christkindlmarkt.

Und tatsächlich, das Koch-Experiment gelingt. Mit sichtlicher Freude und Begeisterung stehen beide Frauen in der Küche. Sie schneiden, würzen und rühren, tupfen sich Schweiß von der Stirn und sind mit Feuereifer bei der Sache. Die Speckmarmelade gelingt vortrefflich und findet bei der anschließenden Verkostung ungeteiltes Lob.
Ach ja, was ist nun das Geheimnis der Speckmarmelade? Nun, die wichtigsten Zutaten sind Speck, angeröstete Zwiebeln sowie ein bisschen Zucker. Mehr aber wird nicht verraten. Wer wissen will, wie sie schmeckt, der kommt am besten selbst in die „Marmeladenkuchl“ und probiert die Speckmarmelade, idealerweise zu hausgebackenem Brot und einem Glaserl Wein.