Wolfgang von Regensburg
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Die Geschichtsbücher berichten, dass sich der Reichsgraf und Bischof Wolfgang von Regensburg um das Jahr 976 in sein Kloster nach Mondsee zurückzog. Von dort brach er auf zum Abersee, dem heutigen Wolfgangsee, um als Einsiedler am Falkenstein Abstand zur hohen Politik zu gewinnen und sich ganz seinem Glauben an Gott zu widmen. Die Legende besagt, dass in Wolfgangs Zeit am Abersee wundersame Dinge geschehen sein sollten. So gab es in der felsigen Wildnis hoch über dem See nichts, was den Durst des Eremiten stillen konnte – bis Wolfgang mit seinem Stab eine Quelle schlug. Diese fließt noch heute und ihrem Wasser wird große Heilkraft bei verschiedenen Leiden zugeschrieben.
Eine weitere Wundertat war der Bau der Kirche am Abersee, die Wolfgang errichtet haben soll. Hoch vom Falkenstein warf er seine Hacke ins Tal und versprach, genau an jener Stelle wo er die Axt wiederfindet, sein erstes Kirchlein zu bauen. Dies soll sogar mit Hilfe des Teufels geschehen sein – eine Legende, welche die Gläubigen zu allen Zeiten fasziniert.
Die Verehrung Wolfgangs wuchs über die Jahrhunderte stetig an und war zur Mitte des 15. Jahrhunderts so groß, dass der Wolfgangsee und St. Wolfgang neben Rom, Einsiedeln und Aachen zu den bedeutendsten Pilgerorten des Abendlands zählte. Die Wallfahrer suchten und fanden Trost und Heilung ihrer Leiden.
Das Jahr 2024 wird für St. Wolfgang, den Wolfgangsee und die über 150 „Wolfgangorte“ in Europa ein ganz besonderes. Im Jahr 924 im schwäbischen Pfullingen geboren, jährt sich die Geburt des heiligen Wolfgangs in drei Jahren von heute zum 1.100sten mal.
Für die Wolfgangsee-Region ist dieser besondere „Geburtstag“ Verpflichtung, das Leben, das Wirken und die über die Jahrhunderte gewachsene Verehrung des Seepatrons verstärkt ins Licht der Öffentlichkeit zu stellen.